Im frühen 17. Jahrhundert ging für das Haus Habsburg mit der Weltmacht Spanien-Portugal sprichwörtlich die Sonne nicht unter. Doch Frankreich und England begehrten auch einen Platz an der Sonne. Auch die niederländischen Provinzen sahen das Potenzial einer selbstständigen Kolonialmacht und kämpften seit Jahrzehnten für ihre Unabhängigkeit von Spanien. Ebenso träumten die Böhmen von ihrer Unabhängigkeit von Habsburg. Mit viel Propaganda unterstützen England und die Niederlande dieses Wagnis und so kam es 1618 zum Prager Fenstersturz. Der folgende Krieg um die Vormachtstellung in Europa und auf den Weltmeeren sollte 30 Jahre dauern und wurde hauptsächlich auf deutschem Boden ausgetragen, da sich im konfessionell zersplitterten Heiligen Römischen Reich die beiden Blöcke widerspiegelten.
Für die Region um Ziegelbach bedeutete dies ab 1620 erst Inflation und in den folgenden Jahren Truppeneinquartierungen. Mit den Soldaten kam die Pest die 1628 besonders wütete. Ab 1632 hausten die von Frankreich finanzierten schwedischen Truppen (Nachfahren der Wikinger), bis diese 1634 mit spanischer Hilfe wieder aus Süddeutschland vertrieben werden konnten. Eine weitere Pestwelle rottete 1635 nahezu die gesamte Bevölkerung aus. Neue Siedler aus dem Alpenland begannen mit dem Wiederaufbau, doch mit dem aktiven Kriegseintritt Frankreichs kam die Soldateska bis 1648 immer wieder nach Süddeutschland. So wird berichtet dass 1645 von Ziegelbach bis Weitprechts fast alle Häuser verbrannt waren. In Ziegelbach sind nur zwei Männer mit Namen Fischer und Fimpel bezeugt, die all das überlebt haben.
